Zwei Fohlen wurden erfolgreich vor dem Schlachter geretttet und sind heute glückliche Pferde
Baumtierbund übernimmt Fürsorge für zwei Fohlen einer Stutenmilchfarm
Vorsichtig und noch etwas Scheu, aber wohlbehalten fassen Luna und Enja auf dem Gelände vom Baumtierbund in der neuen Heimat in Pfarrkofen Fuß, und beschnupperten das noch befremdliche Terrain.
„Die Firma Toms Pferdetransporte aus Helmstadt hat uns die beiden Fohlen wohlbehalten und ganz ruhig gebracht. Auch das Ausladen hat prima und ohne Stress funktioniert“, sagte die Vorsitzende vom Baumtierbund, Tanja Hollinger- Barfuß.
Beide Fohlen sind neun Monate alt und haben bereits die ersten Nächte ohne „Mama“ in der neuen Heimat überstanden.
Die Tiere kommen von einer Stutenmilchfarm und sind nur knapp dem Schlachter entgangen. „Wenn die Stuten ihre Fohlen nicht mehr trinken lassen, müssen diese aus Kostengründen so schnell wie möglich aus den Betrieben verschwinden“, sagte Hollinger-Barfuß. Immerhin kooperieren manche Betriebe mit den Tierschutzvereinen, um für einen Platz der Tiere zu sorgen, dieser müsse allerdings innerhalb kürzester Zeit gefunden werden, sonst drohe der Weg zum Schlachter, so die Vorsitzende des Vereins.
Die neun Monate alten Fohlen verhalten sich wie Wildpferde und haben in all der Zeit weder Tierarzt noch Hufschmied in Anspruch nehmen können, sagte Hollinger-Barfuß. Der Baumtierbund, der seit dem Herbst vergangenen Jahres existiert, hat es sich zum Ziel gesetzt, die Verbundenheit zwischen Mensch, Tier und Baum zu fördern.
Der Verein möchte Wege aufzeigen, um das Verhältnis zwischen Mensch und Natur zu verbessern und zu festigen. Empathie, Naturverbundenheit und der sorgsame Umgang mit Tieren und Pflanzen spielt dabei eine tragende Rolle.
„Unsere Pflegestelle in Pfarrkofen ist nun voll. Wir haben ja bereits vor einiger Zeit ein Shetty aus schlechter Haltung übernommen und nun noch die beiden Fohlen“, sagte Hollinger-Barfuß. Daher ist der Verein auf der Suche nach weiteren Kapazitäten. „Es wäre toll, wenn sich Menschen melden, die Möglichkeiten haben, ein gerettetes Vereinspferd vorübergehend in Pflege zu nehmen“, so die Vorsitzende.
Der Baumtierbund hat sich zum Ziel gesetzt, jedes Jahr ein Fohlen zu retten und in einer geeigneten Pflegestelle unterzubringen. Darüber hinaus ruft der Verein zur Mitgliedschaft und Spende auf, damit auch in Zukunft Fohlen, die zum Schlachter müssen, gerettet werdenkönnen.