Am vergangenen Sonntag war es so weit: glücklich weihte Brigitte Fröschl, die Leitung des Waldkindergartens, den neu gestalteten Sonnengarten des Waldkindergartens ein. Im Beisein von Frau Bürgermeistern Andrea Weiß und interessierten Bürgern der Gemeinde Hohenthann bedanke sich Frau Fröschl bei allen beteiligten Helfern für die zurückliegende Unterstützung. Besonders hob sie dabei den Baumtierbundes e.V. hervor: so wurde dank dessen Spendengelder eine Benjeshecke, ein Weidentipi, ein Eingangstor, zwei Sitzbänke, ein Vogelhaus, die Pflanzung von mehreren Beerensträuchern und eines Ahornbaumes finanziert. Auch griffen Vertreter des Baumtierbund dem Waldkindergarten tatkräftig unter die Arme, z.B. beim Bau von Gartenbänken, des Weidentipis und bei den verschiedenen Pflanzaktionen.

Frau Fröschl führte die Besucher durch den Sonnengarten und erklärte die Philosophie: der nun so buchstäblich aufgeblühte Sonnengarten wird nach den Lehren der Permakultur gepflegt und soll den Kindern Wissen vermitteln und zum Nachdenken anregen: Wie können wir es schaffen, dass ein nachhaltiges Ökosystem entsteht, in dem Tiere, Pflanzen und Menschen ihren Platz finden?

Stück für Stück erarbeiteten sich der Waldkindergarten das notwendige Wissen, probierten aus, veränderten ihre Ideen oder wiederholen Vorgänge die funktioniert haben. Ein ständiges beobachten der Natur war hierbei sehr wichtig: Wie können wir mit und von der Natur lernen? Die Familien und die Mitarbeiter des Waldkindergartens hatten bisher das Projekt tatkräftig unterstützt, z.B. mit der jährlichen Instandsetzung nach dem Winter oder mit Pflanzenspenden.

Die Idee der Permakultur kann sich so nun weiterentwickeln. Der Garten, der in Sonnenstrahlenform angelegt wurde, bietet viel Flächen und Nischen für den Anbau von Obst- und Gemüse, lässt genügend Platz für Bienen-/Schmetterlingsweiden und bevorzugt eine schonende Bodenbearbeitung. Miteinander wird angebaut und geerntet und Misserfolge gemeinsam ertragen. Wissen wird vermittelt, z.B. ist „Unkraut“ oft sehr gesund und durchaus genießbar. Ein neuer Blickwinkel eröffnet sich, der für unsere Kinder und auch für uns Erwachsene sehr wertvoll ist.

Dadurch werden für die Kinder Zusammenhänge ganz offensichtlich: So wollen wir doch auch in Zukunft noch Früchte von den Bäumen ernten - was ohne Bienen jedoch nicht möglich ist. Aber die Bienen brauchen Blüten um fortbestehen zu können und eine natürliche Umgebung ohne Spritzmittel. Diese Erkenntnis nehmen die Kinder mit nach Hause: jeder von uns kann dazu beitragen, dass mit Kleinigkeiten vieles bewirkt werden kann. So kann ein Schnittguthaufen dem Igel als Winterquartier dienen, Fallobst ist eine leckere Mahlzeit für ganz unterschiedliche Tiere und eine wilde Blumenecke im Garten ist nicht nur pflegeleicht, sondern sieht auch richtig schön aus! Somit ist allen, den Tieren, den Pflanzen und schließlich auch uns Menschen geholfen.

Der Sonnengarten kann aber nicht nur Anregungen für den eigenen Garten liefern, er bietet sich auch als Ruheinsel an: Wie schön ist es, einen Sonnenuntergang auf einer der Bänke im Garten zu genießen! Die Ruhe schätzen und Kraft tanken – auch das schenkt uns solch ein Naturparadies. Diese gepflegte Wildnis sieht nicht nur schön aus, sondern bietet den Tieren und Pflanzen einen Raum zum Leben.

Zu guter Letzt ist der Sonnengarten keineswegs nur für die Waldkindergartenkinder und deren Eltern gedacht: es dürfen sich vielmehr auch Spaziergänger und interessiere Bürger jederzeit dort gerne erfreuen. Deren Achtsamkeit gegenüber der geleisteten Arbeit und Schönheit setzt Frau Fröschl voraus und freut sich über zahlreiche Besucher und Unterstützer!

Ein schöner Abschluss des Sonnengartenfestes war das gemeinsame Picknick, wo noch viele Fragen und Anregungen ausgetauscht werden konnten.