Premiere an der Grundschule Hohenthann
März 2022 – Präsentation des CO2-Fußbadruckes der Grundschule Hohenthann
In der Begrüßung führte Frau Tanja Hollinger-Barfuß aus, wie gut die Zusammenarbeit zwischen dem Verein und der Grundschule und der Gemeindeverwaltung generell funktioniere. Das neuste gemeinsame Projekt, die Grundschule nun auf dem Weg zur klimaneutralen Schule zu unterstützen, sei nur ein weiterer Meilenstein des guten Miteinanders.
Danach folgte die mit Spannung erwartete Veröffentlichung der CO2-Rechnung, welche Prof. Barfuß in einen allgemeinen Vortrag über das Thema Nachhaltige Entwicklung einbettete. Dabei erläuterte er packend und kurzweilig, warum diese Kennzahl so wichtig sei. „Alle Welt spricht davon, klimaneutral zu werden. Europa bis 2050, Deutschland bis 2045, Bayern bis 2040, manche Städte und Gemeinden sogar bis 2035.“ Doch wenn man klimaneutral werden und somit keine Klimagase wie CO2 mehr ausstoßen möchte, müsse man doch erst mal wissen, wo man heute stehe. Der CO2-Fußabdruck gibt Antworten auf die Frage: „Wie viel CO2 verursacht unsere Schulbetrieb heute – und in welchen Bereichen?“. Als Basis für die Berechnung verwendeten Prof. Locher und Prof. Barfuß eine Rechenmethodik, die von der OTH Regensburg entwickelt und über den Verein OHA! Ostbayern handelt! kostenlos für Unternehmen, Schulen und andere Organisationen zur Verfügung gestellt wird. Für die Berechnung werden Daten aus Kategorien wie Stromverbrauch und -Erzeugung, Wärmeerzeugung, Verkehr, Essen und Verbrauchsmaterialien erfasst. Diese wurden dankenswerterweise von der Schulleitung zur Verfügung gestellt.
Als Gesamtergebnis konnten somit für das Jahr 2021 CO2-Emissionen von rund 86 Tonnen ermittelt werden. Neben der Gesamtsumme ermöglicht das Berechnungstool auch die so wichtige Aufteilung in die großen Verursacher der Emissionen. Hier konnten in abnehmender Reihenfolge die Wärme, der Strom und der Verkehr ermittelt werden. Wegen Corona war der Bereich Essen und Verbrauchsmaterialien in 2021 noch vernachlässigbar, wird aber in normalen Schuljahren wieder an Bedeutung gewinnen.
86 t CO2 Emissionen sind für die meisten Menschen eine abstrakte Größe. Prof. Barfuß führt aus, dass dies ungefähr den Emissionen entspreche, welche durch rund 1 Mio. gefahrene Autokilometer anfallen würden – immerhin dreimal die Strecke von der Erde zum Mond. Ein anderer Vergleich wäre, dass es knapp 7.000 ausgewachsene Bäume brauchte, um diese Menge an CO2 in einem Jahr zu binden.
In der anschließenden Diskussion bedankte sich Herr Trißl im Namen der Grundschule Hohenthann beim Baumtierbund e.V. für das große Engagement allgemein, sowie für die hervorragende Leistung bei der CO2-Berechnung im Besonderen. Man wisse jetzt, wie man das Thema angehen könne und würde ab jetzt Jahr für Jahr diese Transparenz errechnen. Um die Emissionen zu senken, werden nun Projekte aufgestellt und im Laufe des Jahres in Umsetzung gebracht. Auch Frau Bürgermeisterin Weiß freut sich, dass mit die Grundschule Hohenthann mit dem CO2-Fußbadruck ganz neue Wege gehe und man mit dieser innovativen Herangehensweise die gesunde und nachhaltige Schule ganz weit nach vorne bringen würde. Zum Abschluss stand noch der Wunsch im Raum, dass auch andere Schulen diesem Beispiel folgen würden: dann könne man in den Austausch gehen und gemeinsam voneinander lernen, wie und wo die Emission klimaschädlicher Gase reduziert werden könnten. Die Grundschule Hohenthann und der Baumtierbund e.V. bieten hier gerne ihre Zusammenarbeit an.